Workation
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Workation: Arbeit auf der Sonnenliege?

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Workation. Ein seltsames Wortungetüm. Und seine Bedeutung ist noch viel seltsamer: Es handelt sich nämlich um eine Kreuzung aus den beiden Begriffen „work“ und „vacation“, also „Arbeit“ und „Urlaub“. Arbeit und Urlaub vereint in einem Wort? Was sich erst einmal gegensätzlich, sogar paradox anhört, ist ein echtes Arbeitskonzept. Aber wie soll das funktionieren und was genau verbirgt sich überhaupt dahinter? Alles, was du zum Thema Workation wissen musst, erklären wir dir hier.

Im Urlaub arbeiten? Geht das?

Was soll Workation überhaupt sein?

Mit Workation ist ein flexibles Arbeitsmodell gemeint, das erlaubt, Arbeit an einem Urlaubsort zu erledigen. Hast du schonmal an deinem Schreibtisch gesessen, von einer Hängematte unter Palmen geträumt und dir gewünscht, du könntest mit einem Cocktail in der Hand den Sonnenuntergang am Strand genießen, anstatt zu arbeiten? Das Konzept der Workation soll eben beides zugleich möglich machen: Arbeit erledigen, Geld verdienen und gleichzeitig die Sonne auf den Seychellen untergehen sehen.

Und wie genau soll das funktionieren?

Dafür musst du ein paar Voraussetzungen erfüllen. Die Wichtigste: Deine Arbeit muss digital zu erledigen sein und darf natürlich nicht von einem festen Standort abhängen. Jeder, der in persona am Arbeitsplatz gebraucht wird, um zum Beispiel Kundengespräche zu führen, kann sich schlecht auf eine Workation begeben.

Nicht jeder kann eine Workation unternehmen

Und auch du persönlich musst ein paar Eigenschaften mit in deine Reisetasche packen. Es erfordert ein gewisses Maß an Selbstdisziplin, um an einem Ort zu arbeiten, an dem du vielleicht lieber eine Sightseeing-Tour unternehmen würdest. Außerdem musst du zuverlässig und gut dazu in der Lage sein, mit deinem Arbeitgebenden zu kommunizieren, damit dein Chef oder deine Chefin dir überhaupt zutrauen, deine Arbeit auch außerhalb ihrer direkten Kontrolle vernünftig zu erledigen.

Workation selbst kannst du auf verschiedene Weisen unternehmen: Du musst etwa nicht unbedingt alleine unterwegs sein, sondern kannst mit einer Gruppe von Menschen gemeinsam verreisen. Das können Mitarbeitende von dir sein, aber auch völlig Fremde, die ebenfalls das Ziel einer Workation haben.

Vorteile und Schwachpunkte einer Workation

Aus dem staubigen Büro in den sonnigen Süden zu fliehen, hört sich natürlich verlockend an. Aber was spricht wirklich für Workation und wo liegen die Schwachstellen des Konzepts?

Wo liegen Vorteile?

Die Vorteile des Modells sind recht offensichtlich. Es sorgt für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Die Aussicht von der Hotelterrasse aus schickt das Gehirn in den Urlaub und lässt so den Stresspegel sinken. Außerdem sind, ähnlich wie im Homeoffice, mehr Selbstbestimmung und Flexibilität möglich, was ebenfalls Entspannung bringen kann.

Das neue, vermutlich schöne, Umfeld regt die Kreativität an. Nicht grundlos waren malerische Küstenorte bei einer Vielzahl von Künstlern beliebt: Die richtige Umgebung kann sehr inspirierend wirken. Wenn du also das Gefühl hast, du brauchst dringend einen Tapetenwechsel, um wieder auf neue Ideen zu kommen, kann dir eine Workation vielleicht helfen.

Durch das Verreisen in einer Gruppe kannst du womöglich neue Kontakte knüpfen oder das Verhältnis zu alten Kollegen und Kolleginnen stärken und verbessern.

Urlaubsstimmung bringt einen auf neue Gedanken

Wo liegen Nachteile?

Was spricht also gegen die Arbeit unterm Sonnenschirm? Tja, mehr als man vielleicht erstmal denken will.

Zuerst einmal ist das Konzept natürlich nur für eine sehr beschränkte Gruppe von Arbeitnehmenden überhaupt zugänglich. Für den Rest bleibt Urlaub während der Arbeit ein Tagtraum.

Es kann sich außerdem ein ähnliches Problem wie im Homeoffice ergeben: Die Trennung von Freizeit und Arbeit fällt schwerer, beziehungsweise ist überhaupt nicht mehr da. Ob das wirklich für weniger Stress sorgt oder doch eher eine Dauerbelastung verursacht, hängt wohl von jedem persönlich ab. Für manch einen mag ein klassischer Urlaub in den Ferien letztendlich doch mehr für Erholung sorgen.

Dann gibt es natürlich noch die Problematik des Reisens an sich. Um die Arbeit von einem idyllischen Urlaubsort aus zu erledigen, muss man natürlich auch erstmal an einen idyllischen Urlaubsort kommen. Die schnellste Art zu reisen ist dafür das Flugzeug. Aber hier solltest du dir doch die Frage stellen, ob noch mehr Flugreisen wirklich sein müssen. Auch die Entspannung kann schnell zu kurz kommen, wenn man sich um die Buchung von Reisen, das Packen der sieben Sachen und das pünktliche Erreichen von Flügen sorgen muss. Wer hat vor dem Urlaub nicht schon schlechte Erfahrungen mit dem berüchtigten Reisestress gemacht?

Als letztes stellt sich die Frage der Kosten. Dein Nine-to-Five-Büroleben ist wahrscheinlich um einiges günstiger als eine Unterbringung im Hotel oder auf dem Campingplatz, die Anreise und Verpflegung nicht zu vergessen. Workation muss man sich also auch leisten können.

Erholung oder Reisestress?

Lohnt sich die Workation?

Workation ist ein neues Konzept, das die Arbeit angenehmer und entspannter machen soll. Das funktioniert jedoch nur, wenn eine Menge Voraussetzungen erfüllt sind, angefangen bei dem richtigen Job. Es hängt also stark von jedem Einzelnen ab, ob Workation wirklich den gewünschten Effekt hat. Für viele mag es schlussendlich doch sinnvoller sein, aus “Workation” wieder “work” und “vacation” zu machen und bei der klassischen Trennung zwischen Urlaub und Arbeit zu bleiben.

Und wie sieht es bei dir aus? Siehst du dich selbst im Flugzeug mit deinem Laptop im Gepäck oder wartest du doch lieber auf die Ferien?

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