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Der Monitor fürs Büro – Was muss ich beachten?

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Wenn ihr nach 20 Minuten Arbeiten am PC schon Augenschmerzen bekommt oder euer alter Röhrenmonitor beim Start anfängt zu qualmen, wird es vermutlich Zeit für einen neuen Monitor fürs Büro.

Aber was muss man bei einem Monitor, ob nun für die Arbeit oder nicht, beachten? Um eins vorweg zu nehmen, bei eurem Onlinehändler des Vertrauens nach “Preis: aufsteigend” zu sortieren, wird euch nicht glücklich machen, wenn ihr nicht wisst, worauf ihr achten müsst.

Ich bin ehrlich, ich als “Digital Native” finde es selbst anstrengend nach Computerteilen und Zubehör zu suchen. Der Markt ist riesig und es gibt so unglaublich viel zu beachten, dass man sich schnell in Kleinigkeiten verliert und nicht mehr aus dem Produktvergleichen rauskommt.

Aber lasst euch davon nicht abschrecken. Zu wissen was man will und sich nicht entscheiden können ist immer noch besser, als nicht zu wissen was man braucht und einen Fehlkauf zu machen. Deshalb hier einmal die wichtigsten Dinge auf die ihr bei einem neuen Monitor fürs Büro achten müsst.

Technische Spezifikationen

Die technischen Spezifikationen bei Monitoren sind das A und O und damit leider auch der knifflige Part. Mit Anbeginn der Röhrenmonitore (von denen ihr hoffentlich keine mehr besitzt) war das ganze noch deutlich einfacher. Es gab den VGA-Anschluss und fertig – Kabel rein, Bild da.

Heutzutage ist das anders. Monitore sind leistungsfähiger und mit weitaus mehr Features ausgestattet. Dadurch haben allerdings auch die Unterschiede zwischen einzelnen Monitoren zugenommen und die Kompatibilität, je nach PC, abgenommen. Damit ihr keine Probleme bekommt, hier einmal die 4 wichtigsten Aspekte auf die ihr beim Kauf achten müsst.

Darstellung

Wenn der Anschluss passt, ist die Darstellung das Wichtigste bei einem Monitor. Ein Monitor muss Dinge scharf und klar darstellen. Egal ob LCD oder LED, 1ms oder 5ms Reaktionszeit oder die besten Farbwerte – wenn die Dinge nicht gut dargestellt werden, ist der Rest egal.

Dabei gilt es drei Dinge zu beachten. Die Auflösung, die Bildschirmdiagonale und das Seitenverhältnis. In der Regel werdet ihr hier nicht auf viele Abweichungen treffen, da alle drei Elemente zusammenhängen.

Die Auflösung ist das, was euer Bild scharf macht. Die Faustregel ist, je höher die Auflösung, desto schärfer das Bild. Die wichtigsten Auflösungen sind:

  • 1280 x 720 – HD
  • 1920 x 1080 – Full HD
  • 3840 x 2160 – 4K

Das normale HD ist dabei quasi schon veraltet. Der gängige Standard für alle Bildschirme, ob Monitor oder Fernseher ist Full HD. 4K wird zwar immer beliebter, vor allem für TVs, eignet sich allerdings für die meisten Büroräume nicht. Der Grund dafür ist einfach.

4K ist eine extrem hohe Auflösung und braucht deshalb auch einen entsprechenden Grafikchip. Standardmäßig solche “High-End” Grafikkarten in Büro-PCs zu verbauen ist vor allem erstmal teuer und vermutlich auch verschwendet. Wenn man nicht grade Videos bearbeitet oder Computerspiele testet, wird einem diese Technik kaum auffallen. Excel Tabellen werden nun mal irgendwann nicht mehr schöner. Full HD ist gänzlich ausreichend für alle Büroarbeit und sonstige PC-Benutzung.

Die Bildschirmdiagonale gibt die effektive Größe des Bildschirms an. Es hat sich eingebürgert, dass die Diagonale in Zoll (oder Inch) angegeben wird. Der Standard liegt hier bei 24 bis 27 Zoll ( bis 61 – 68,5 cm). Das ist die perfekte Größe um mühelos alles erkennen zu können, sowie ggf. noch Platz auf dem Arbeitsplatz für einen zweiten Bildschirm zu haben.

Das Seitenverhältnis begründet sich darin und entsteht durch die Horizontale und Vertikale des Monitors. Full HD hat in der Regel ein Seitenverhältnis von 16:9.

Grafik

Unterschiedliche Bildschirme stellen Farben mitunter unterschiedlich dar. Natürlich wird Rot immer Rot bleiben, aber wie schnell, natürlich und ungefiltert das Rot angezeigt wird, hängt von der Technologie des Bildschirms ab. Abgesehen von Farbwerten kommen dann noch die Bildschirmhelligkeit und die Reaktionszeit mit ins Spiel.

Die Anzeigetypen spalten sich grob in drei verschiedene Technologien auf: TN, VA und IPS.

TN steht für Twisted Nematic. Hierbei werden Farben besonders schnell dargestellt, haben jedoch eine niedrigere Blickwinkelstabilität. Das bedeutet, dass das Bild bei einem zu starken seitlichen Winkel unklar und verzerrt wirkt.

VA ist die Abkürzung für Vertical Alignment. Im Gegensatz zu TN arbeitet VA langsamer, stellt Farben aber natürlicher dar und bietet allgemein einen besseren Kontrast.

IPS bedeutet In-Plane-Switching. IPS ist die neuste und exakteste Methode Bilder und Farben darzustellen. Hier werden natürliche Farbtreue und Reaktionszeit kombiniert. Auch der Blickwinkel bleibt bis 178 Grad stabil.

Die Bildschirmhelligkeit wird in cd/m² (Candela pro m² ) angegeben. cd/m² definiert dabei die Lichtdichte des Monitors, denn dieser darf weder zu dunkel, noch zu hell sein. Für das Auge sind 250-300 cd/m² optimal. Oft lässt sich die Helligkeit des Monitors auch noch manuell in den Bildschirmeinstellungen anpassen.

Schlussendlich die Reaktionszeit. Je kürzer die Reaktionszeit, desto schneller kann der Monitor die Farbverläufe der Pixel ändern. Für die Arbeit im Büro ist das nicht extrem wichtig. 5-1 ms sind optimal, lediglich ab 10 ms Reaktionszeit kann das Bild sichtbar anfangen zu ruckeln.

LED, LCD und TFT

Seit dem Ableben des Röhrenmonitors unterteilen sich die technologischen Spezifikationen heutzutage grundlegend in LCD, TFT und LED. Alle drei sind Möglichkeiten ein bewegtes Bild auf ein Display zu projizieren. Die Unterschiede sind jedoch marginal.

Um die Begriffe mal herunterzubrechen und eine Hierarchie aufzustellen: LCD ist eine grundlegende Technik, TFT die Umsetzung dieser und LED ein Upgrade von LCD.

LCD steht für Liquid Crystal Display. Das ist ein Sammelbegriff für alle Displays, die mit Flüssigkristallen arbeiten. Darunter fallen nicht nur Monitore, sondern auch Wecker, Armbanduhren, Anzeigetafeln etc.

TFT bedeutet Thin Film Transistor und bezeichnet die weitläufigste Umsetzung der LCD Technologie. Der Unterschied zwischen TFT und LCD ist also heutzutage eigentlich nicht mehr gegeben, da jeder LCD Monitor ein TFT Monitor ist.

LED ist ein Upgrade des Ganzen und wird sich in naher Zukunft als neuer Standard etablieren. LED steht für light-emitting diodes, sprich Leuchtdioden. Um ein Bild darzustellen muss es eine Hintergrundbeleuchtung im Monitor geben. Bei LED-Bildschirmen übernehmen das folglich leistungsstarke und energieeffiziente Leuchtdioden. Das ermöglicht stromsparende und noch dünnere Displays, im Gegensatz zu alltäglichen TFT-Monitoren mit Leuchtstoffröhren-Backlight (CCFL).

Wer also zukunftsorientiert und energiesparend kaufen möchte, sollte zu LED-Monitoren greifen. Gleichzeitig sind zeitgemäße LCD Monitore ebenfalls absolut ausreichend für jede Art von Arbeit. Für mehr Informationen zu den Technologien, klickt hier.

Schnittstellen

Ein Monitor benötigt zwingend eine Anbindung an eine Grafikkarte um Bilder darstellen zu können. Da die Technologie dahinter immer weiterentwickelt wird, haben sich in den letzten Jahren auch immer neue Monitor-Schnittstellen entwickelt.

Hier gibt es vier Spießgesellen: VGA, DVI, DP und HDMI.

Kompatibilität ist hier der Knackpunkt. Jeder halbwegs neue Monitor fürs Büro wird mit großer Wahrscheinlichkeit alle vier Anschlusstypen unterstützen.

VGA steht für Video Graphics Array und ist mittlerweile lange veraltet. Die meisten Grafikkarten und Bildschirme haben zwar noch diesen Port, aber es lässt sich absolut nicht mehr empfehlen ihn zu nutzen.

DVI ist zwar auch schon altes Eisen, aber immer noch verbreitet. Das Digital Visual Interface war lange Zeit der Standard, wenn es um die Übertragung von Bild und Ton auf einen Monitor oder TV gilt. Heutzutage ist DVI allerdings von HDMI und DP abgelöst worden.

HDMI steht dabei für High Definition Multimedia Interface und DP für DisplayPort. Die beiden Anschlüsse sind zwar ebenfalls nicht miteinander kompatibel, aber größtenteils identisch, was Übertragungsrate und Technik angeht. Bei einem Monitor fürs Büro ist es egal, welchen der beiden Anschlüsse ihr verwendet. Das Einzige worauf ihr dabei achten müsst ist, dass ihr einen Anschluss verwendet, der sowohl in den Monitor, als auch in die Grafikkarte passt. Wenn ihr Tech-Geeks seid und mehr Unterschiede zu HDMI vs. DP haben wollt, schaut hier vorbei.

Ergonomie

Die Ergonomieaspekte von einem Monitor sind natürlich nicht die gleichen wie bei einer Couch oder einem Bürostuhl. Dafür sind sie einfach zu hart.

Viel mehr muss bei einem Monitor auf Funktionalität geachtet werden. Schwenkbarkeit, Neig- und Höhenverstellbarkeit sind Must-Haves. Eine Pivotfunktion ist ein zusätzliches Quality of Life Improvement.

Die Schwenkbarkeit, Neig- und Höhenverstellbarkeit sind vor allem dafür gedacht, dass ihr den Monitor an eure Körpergröße, Sitzgewohnheit und Blickwinkel einstellen könnt. Wenn der Monitor einfach starr ist, kann es dazu kommen, dass ihr dazu “gezwungen” werdet in einer Position zu sitzen, die euch auf Dauer schadet.

Eine Schwenkfunktion ist zusätzlich extrem praktisch, wenn ihr einem Mitarbeiter schnell etwas zeigen wollt. Anstatt aus dem Workflow auszubrechen und aufstehen zu müssen, kann man einfach easy den Monitor in die Richtung schwenken.

Das Bild oben zeigt die Pivotfunktion. Den Monitor vom Querformat ins Hochformat zu drehen kann einige Dinge erleichtern. Vor allem wenn man lange Texte lesen muss, lassen sich so ganze DIN A4 Seiten komplett und groß genug anzeigen. Wofür man die Funktion sonst noch benutzt, bleibt einem natürlich selbst überlassen. In jedem Fall lohnt es sich drauf zu achten, ob der gewünschte Monitor diese Funktion unterstützt.

Als ich noch klein war und meine Kindheit vor der Playstation verbracht habe, hat meine Mutter immer gesagt: “Du bekommst noch eckige Augen.” Naja, turns out meine Augen sind nach wie vor super. Damit das bei euch auch so bleibt, denkt dran: Der optimale Abstand zwischen Bildschirm und Auge liegt bei 50-80 cm.

Der Monitor fürs Büro ist eine Investition

Experten sagen: “Monitore sind klassische Produktivitätsgeräte.” Je besser sie sind, desto besser kann man an ihnen arbeiten. Es wirkt zwar so als gäbe es unendlich Dinge zu beachten, wenn man einen neuen Büromonitor kaufen muss, aber im Prinzip lässt es sich auf folgendes herunterbrechen:

  • Ist der Bildschirm groß genug?
  • Hat er eine native Auflösung von mindestens 1920 x 1080?
  • Ist er kompatibel mit dem Grafikkartenanschluss? Im Optimalfall HDMI oder DisplayPort
  • Lässt sich der Monitor ergonomisch einstellen?

Behaltet diese Fragen im Hinterkopf und ihr seid auf der sicheren Seite.

Wenn ihr jetzt bereit seid eine Entscheidung zu treffen, dann schaut doch mal in unserem Shop vorbei! Hat euch der Guide weitergeholfen? Lasst doch gerne einen Kommentar da.

Leon Ludwig
Tastentipper, Wortjongleur und allgemein Lebenskünstler.

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